VW Golf 7Der Golf befindet sich mittlerweile in der 7. Generation. Das er optisch nicht der Auffälligste und Emotionalste ist wurde schon oft genug geschrieben.
Dennoch findet er jährlich zahlreiche Käufer, die er mit solider Technik und Qualität überzeugen kann. In der Fachpresse wird er immer wieder über den goldenen Klee gelobt. Also war es an der Zeit sich den Golf 7 einmal näher anzuschauen.
Optisch gefällt er uns mittlerweile relativ gut – wirkt zeitlos und typisch deutsch. Er wirkt frisch und modern, bleibt aber weiterhin recht emotionslos. Unser Testwagen: ein Comfortline mit 1.2 TSI (85 PS) ohne nennenswerte Extras. Über die (vom Händler) kommunizierten, vermeintlichen, Highlights möchten wir an dieser Stelle nicht sprechen, da diese sogar in einem 2008er Opel Astra serienmäßig waren. 
Das Interior wirkt aufgeräumt und übersichtlich – eben typisch VW –, aber leider auch recht angestaubt und wenig modern.
VW Golf 7Die Sitze, Lenkung und Federung lassen jedoch gleich einen gewissen Wohlfühlfaktor aufkommen. Aber die wohl größte Schwäche des Testwagens ist unter der Haube verborgen – der nagelige, durchzugs-schwache und unwillige 1.2 TSI. Als angeblicher Einstiegmotor mit guten Fahrleistungen können wir leider keine soliden Fahrleistungen entdecken. Er beschleunigt trotz Turbo eher träge bis zäh und bietet kaum Elastizität. Selbst hohe Drehzahlen lassen kein Temperament entfachen. Das Getriebe verlangt zudem viel Schaltarbeit um den Motor halbwegs bei Laune zu halten. Insgesamt wirkt der Antrieb zugeschnürt und enttäuscht auf voller Linie. Einzig das sehr komfortable Fahrwerk und die angenehme Schaltung entschädigen beim Fahrkomfort ein wenig. Wobei gerade bei dynamischer Fahrweise der Golf 7 äußerst neutral bleibt und etwas wenig Rückmeldung zeigt.
Der Innenraum, wie eingangs bereits erwähnt, wirkt altmodisch und trist – eben simpel und praktisch. Bei unserer Erkundung des Innenraums fallen als erstes die unterschiedlichen Materialien auf (z.B. 3 verschiedene Chromoberflächen, farbliche Abweichungen der Kunststoffe), sowie teilweise scharfkantige Kunststoffverkleidungen an A- und B-Säule oder auch an Tür- und Fußraumverkleidungen. Die Verarbeitung wirkt eher solide robust – aber nicht qualitativ hochwertig. Aus Wolfsburg hätten wir da schon etwas mehr Pingeligkeit und Feinschliff erwartet. Nach längerer Fahrt und intensivem Innenraumcheck wollen wir auf jeden Fall den großzügigen Kofferraum und die sehr gute Rundumsicht loben. Dies kann im direkten Konkurrenzumfeld keiner besser und macht den Golf damit zum absoluten Pragmatiker.
VW Golf 7Die Bedienung ist intuitiv und simpel, einziges Manko sind 2 Bedientasten mit fragwürdiger Funktionszuordnung – hier konnte uns auch das Handbuch keine eindeutige nachvollziehbare Erklärung liefern.
Neben dem guten Platzangebot auf den vorderen Sitzen, bietet der Golf auch im Fond ausreichend guten Sitzkomfort. Auf der Rücksitzbank stört lediglich die Außenverkleidung VW Golf 7zwischen Sitzwange und Tür, da diese den Sitzraum einschränkt und damit zu Lasten des Sitzkomforts geht. Die Sitze wirken vorne als auch hinten bequem und langstrecken-tauglich.

Letztendlich ist der Golf 7 ein solides, zeitloses und extrem nutzwertorientiertes Fahrzeug. Für den Preis bieten zwar andere Hersteller mehr Auto aber nicht mehr Platz. Den gelisteten Preis halten wir dennoch für zu hoch, vorallem nach Abzug der eher geringen Preisnachlässe. Der größte Pluspunkt hingegen ist beim VW Golf eindeutig der Wiederverkauf…

 

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