Der neue VW T-Roc startet als neues Modell im Portfolio der Marke VW im Segment der Kompakt-SUV. Hier ist VW bisher nicht vertreten, die altbekannten Tiguan und Touareg spielen in höheren Segmenten eine wichtige Rolle. Nun möchte VW im bereits sehr stark frequentierten Kompaktsegment ein Zeichen setzen und den Führenden, wie Nissan Juke, Ford Kuga, Renault Captur und vorallem dem Opel Mokka X einige Kunden abjagen. Aber alleine durch Image und Marke ist das alleine nicht getan. Der Opel Mokka zeigt, dass in diesem Segment auch ganz andere Eigenschaften für den Erfolg wichtig sind. Inwiefern der VW T-Roc einen Mehrwert gegenüber den stärksten Mitbewerbern bietet, werden wir im nachfolgenden Verlauf feststellen. Denn wir haben uns einmal die Daten und Fakten des Neugeborenen aus dem Hause VW angeschaut.
Der VW T-Roc wirkt auf dem ersten Blick so gar nicht typisch VW – er wirkt verspielt, zeigt Charakter und schöne Linien – zweifarbig kommt er sogar daher, wodurch eine gewisse Coupélinie hervorgehoben wird. Ja, der Begriff Coupé wirkt mittlerweile wie eine Marketingphrase, aber VW schreibt selbst, dass die Chromleiste die coupéhafte Dachlinie betont. Weiter heißt es, dass die zweifarbige Gestaltung von Dach, Außenspiegeln und A-Säule den T-Roc Style in Szene setzt und ganz den persönlichen Geschmack wiederspiegelt. Außerdem bekommt man das Dash Pad (Armaturenbrettvorderseite) in vier Farben, welches sich auch in die Seitendekore und Mittelkonsole wiederfinden lässt. Die Sitze bekommen Mittelstreifen mit passenden Farbakzenten. Insgesamt umfasst das Angebot 11 Außenfarben, 4 Dachfarben (schwarz, weiß, grau, rot), 13 Felgendesigns von 16-Zoll bis 19-Zoll, sowie 8 Sitzpolster mit farbigen Akzenten und Mustern. Auch Ledersitze in 2 Farben sind ab 2.145 € erhältlich. Ach welch farbenfrohe Welt bei VW… Ist das nun wirklich neu? Bei VW mehr oder weniger, das farbige Interior kennt man aus dem VW Up und wurde nun auch im neuen Polo etabliert. Aber das gesamte Konzept ist nicht neu. Farbiges Dach mit betonter Dachlinie kennen wir seit Jahren schon vom Opel Adam oder den DS-Modellen von Citroen. Aber VW weiß es zu verkaufen. Und mal ganz ehrlich: Es wirkt frisch und passt zum Design des Autos. Hier ist die Zielgruppe klar und eine erfrischende Abwechslung zum konservativen VW Golf. Der T-Roc wurde auf der MQB-Plattform aufgebaut, wie der Audi Q2, also quasi sein Bruder. Auch dies ist nicht neu bei VW, bewährt sich aber schon seit Jahren.

Aber genug des Marketinggeschwafels, jetzt mal die harten Fakten. Der VW T-Roc misst 4,23m in der Länge, baut 1,82m breit (mit Außenspiegel 1,99m) und 1,57m hoch. Und die Bodenfreiheit beträgt 16,1cm (vgl. Polo 14,8cm). Ist der T-Roc dann nicht vielmehr ein CUV/Crossover? Ist doch egal, wir wollen hier nicht über die Sinnhaftigkeit solcher Modellbezeichnungen philosophieren. Fakt ist, dass der T-Roc bei den Platzverhältnissen einem VW Golf ähnelt und das Kofferraumvolumen 445 – 1290 Liter bietet, beim Allrad sind es dann nur noch 392 – 1237 Liter. Die Länge der Ladefläche beträgt 83cm und bei umgeklappter Rücksitzbank 153cm. Je nach Ausstattung lassen sich dann 421 – 585 kg zuladen. Natürlich reicht das für den durchschnittlichen Haushalt. Das Motorenportfolio umfasst zum Marktstart 3 Motoren: 2 Benziner und 1 Diesel. Der 1.0 TSI 3-Zylinder bildet die Basis und leistet 115 PS/85 kW bei einem max. Drehmoment von 200 Nm. Den Sprint von 0-100km/h schafft man dann in 10,1 Sekunden. Der leistungsstärkste Benziner ist der 2.0 TSI mit 190 PS/140 kW mit einem max. Drehmoment von 320 Nm (0-100 km/h in 7,2s). Zu einem späteren Zeitpunkt wird es noch einen Mittelweg geben, dies übernimmt der 1.5 TSI mit 150 PS/110 kW und max. 250 Nm Drehmoment (0-100km/h in 8,0s). Bei den Dieselmotoren steht der 2.0 TDI mit 150 PS/110 kW und 340 Nm max. Drehmoment zur Verfügung, hier schafft man in 8,4 Sekunden die 100km/h. Bei den Dieselmotoren wird es vorraussichtlich noch 2 weitere Motoren geben. Hier soll der 1.6 TDI mit 115 PS/110 kW die Basis bilden und an der Leistungsspitze der 2.0 TDI mit 190 PS/140 kW und 400 Nm max. Drehmoment für ausreichend Power sorgen. Dabei bringt der T-Roc ein Leergewicht zwischen 1270 – 1530kg auf die Waage, je nach Motorisierung und Ausstattung. Jetzt zum Marktstart wird nur der 1.0 TSI wird mit einem 6-Gang Schaltgetriebe ausgestattet. Die beiden anderen Aggregate bekommen das 7-Gang-DSG ohne Allrad beim Diesel und mit Allrad beim Benziner spendiert.

Weiter geht’s nun zu den inneren Werten des T-Roc. Denn auch technisch bietet der T-Roc in der Preisliste einige Nettigkeiten, z.B. das optionale Active Info Display. Damit wird das Cockpit beim T-Roc vollständig digital und zeigt auf Wunsch Navigation, Entertainment oder sachlich wichtige Informationen zentral an. Mit dem Discover Media bekommt man dann das volle Paket an Entertainment und Infotainment auf einem 8″-Touchscreen. Hier gibt es dann auch optional neben dem Soundsystem „beats“ (300 W), sechs Lautsprecher, CD-Laufwerk, 2 SD-Kartenslots und USB-Schnittstelle. Damit aber auch der Fahrer fahraktiv mit dem T-Roc unterwegs sein kann, gibt es das 4 Motion Active Control, welches 4 Fahrmodi und zusätzlich einen Eco- und Sportmodus umfasst. Für die optimale Sicht sorgen dann LED-Scheinwerfer und Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht. Ansonsten bereits bekannte Fahrerassistenzsysteme, wie den Stauassistenten, der bis 60 km/h teilautonom dem Vordermann folgen kann, der aktive Spurhalteassistent und dem Front-Assist mit Notbremsfunktion.

Aber nunmal zurück zur Basis. In der Serienausstattung gibt es 16″ Stahlräder (205/60 R16), Halogen-Scheinwerfer, Rückleuchten in LED-Technik, Dachzierleiste blank, Dekoreinlagen in Black Pearl matt, 2 Lautsprecher (6 Lautsprecher 120 € Aufpreis) mit dem Radio „Composition Colour“, automatische Fahrlichtschaltung, Klimaanlage, Lane-Assist und Front-Assist mit City-Notbremsfunktion und dem 1.0 TSI ab 20.390 €. Der T-Roc Style kostet dann bereits 22.590 € – hier gibt es dann auch die volle Individualiserung. Das Topmodell ist dann der T-Roc Sport ab 30.800 € (2.0 TSI) und bietet u.a. serienmäßig getönte Scheiben im Fond, Nebelscheinwerfer, 17″ Leichtmetallräder und ein Multifunktionslederlenkrad (Basis 365 €, bei Style 190 € Aufpreis), welches sich für 135 € Aufpreis auch beheizen lässt. Optional kann beim T-Roc Sport für 1.045 € ein adaptives Fahrwerk geordert werden. Die 2-Zonen-Klimaautomatik kostet 390 € extra. Ebenfalls empfehlenswert sind das Licht- und Sichtpaket für 180 €, das Composition Media (440 €) mit 8″ Touchscreen (beim Style 235 € extra) oder das Discover Media für 565 €. Für 500 € gibt es ab dem Style das beats-Soundsystem, welches für 220 € sich auch per Sprache bedienen lässt. Die besagten LED-Scheinwerfer kosten 1.085 € und sind ab Style erhältlich. Und damit man im Winter es auch schön warm hat, empfiehlt sich das Winterpaket für 315 €. Und so landen wir je nach Wunschliste zwischen 25.500 bis 33.000 Euro. Im Vergleich zum Wettbewerb ist das Pricing hier völlig in Ordnung und der T-Roc hat einiges zu bieten. Neben technischen Spielerein gibt es vorallem optisch einiges für die Augen und ein solides Motorenangebot. Der VW T-Roc wird definitiv neue Kunden gewinnen und etwas gegen das konservative Image tun…

Bildquelle: Volkswagen (VW)

Kategorien: 4 - VorstellungVW