Opel KARL FrontNach dem Lifestyle-Cityflitzer ADAM mit seinen zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten und seinem extrovertierten Auftreten gesellt sich nun KARL mit seiner nüchternen und pragmatischen Art als Dritter im Bunde der Kleinst- und Kleinwagen bei Opel. Damit bietet Opel im Kleinst- und Kleinwagensegment jeder Zielgruppe das passende Auto. Der Opel KARL ist aber im Kleinstwagensegment nicht unbedingt der Auffälligste und hat zudem eine Vielzahl an Mitbewerbern, die größten sind VW up! und Hyundai i10 – beide konnte er in diversen Vergleichstests schlagen. Ob er deswegen unbedingt der beste Kleinstwagen ist, wollen wir heute klären. Der KARL startet bereits ab 9.500 Euro und ist damit deutlich günstiger als seine direkten Mitbewerber (VW up 9.850 Euro, Hyundai i10 9.990 Euro oder Peugeot 108 3-Türer 9.850 Euro / 5-Türer 11.000 Euro). Das von uns gefahrene Modell in der Ausstattung Exklusiv beginnt bei 12.900 Euro und beinhaltet bereits serienmäßig Klimatisierungsautomatik, Geschwindigkeitsregler, Multifunktions-Lederlenkrad, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht und Spurassistent. 
Opel KARL FrontBei der Motorisierung bietet KARL allerdings nicht besonders viel Auswahl, letztendlich gibt es nur eine Leistungsstufe in unterschiedlichen Varianten (mit Start/Stop, Easytronic oder LPG). Der verbaute 1,0-Liter-3-Zylinder Benziner basiert technisch auf dem 1.0 DI Turbo und bietet 75PS und einen max. Drehmoment von 95 Nm. Unser Testwagen wurde über ein 5-Gang-Schaltgetriebe ohne Start/Stop geschaltet. Den Sprint von 0-100 km/h schafft KARL in knapp 14 Sekunden und beschleunigt auf höchstens 170km/h. Dem kombinierten NEFZ von 4,5 l/100km Super stehen unsere erfahrenen 6,0 l/100km gegenüber. Letztendlich ist KARL für die Stadt konzipiert und sollte hier dank kurzer Übersetzung sparsam und ein Verbrauch von unter 5,5 l/100km realisierbar sein.
Im Innenraum bietet KARL gute Platzverhältnisse, wobei der Sitzkomfort trotz der höherwertigeren Sitze nur akzeptabel ist. Die Sitze bieten keinen Seitenhalt und sind in der Rückenlehne nicht ausgeformt. Der Vergleich zu Gartenstühlen wäre etwas hart, beschreibt aber durchaus treffend die Architektur der Sitze. Im Fond sitzt es sich dagegen komfortabel und luftig. Der Kofferraum bietet ausreichend Platz (206 – 1013 Liter) und ist zudem auf Wettbewerbsniveau (VW up: 251 – 959 Liter, Hyundai i10: 252 – 1046 Liter). Die Rundumsicht ist aufgrund der kompakten Maße wirklich gut.
Opel KARL InnenraumNeben dem guten Platzangebot bietet das Cockpit ein überschaubares Bedienkonzept – auf das wesentliche reduziert: einfaches Radio, Klimatisierung, fertig. Die Instrumententafel hinter dem Lenkrad wirkt schick –Drehzahlmesser und Tacho klammern den großen gut ablesbaren Bordcomputer ein. Tankanzeige und Wassertemperatur sind digital ausgeführt. Die Materialien sind einfach und die Verarbeitung stets solide und robust. Das Lenkrad wirkt hochwertig und ist eher klassenuntypisch. Die Sitze sind gut verarbeitet, die Schalter und Drehregler wirken wertig. Insgesamt muss KARL sich qualitativ nicht verstecken.
Unser Fahreindruck ist ebenfalls positiv, nicht besonders aufregend aber solide. Das Fahrwerk federt komfortabel teilweise etwas poltrig. Dennoch lässt sich KARL agil und flink durch die engen Straßen der Stadt zirkeln. Fahr- und Kurvenverhalten gehen in Ordnung, die Lenkung ist komfortabel und leichtgängig, die allerdings wenig Feedback an den Fahrer übermittelt.

Opel KARL HeckUnser Fazit: KARL ist quadratisch, praktisch und gut. Er bietet eine solide Verarbeitung, ein komfortables Fahrgefühl und ausreichend Platz. KARL ist der optimale Begleiter für die Stadt dank gutem Handling und sehr guter Übersichtlichkeit. KARL gehört zu den Siegertypen, obgleich ein Hyundai i10 etwas frischer und farbenfroher daherkommt, ein Citroen C1 ein Stoffdach aufweist oder Peugeot 108 sich mit diversen bunten Dekoren aufpeppen lässt. Wie erfolgreich Pragmatismus sein kann, zeigt der VW up!….

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